Max-Planck-Gymnasium

Zeitzeugen 2010 - Max Mannheimer

Am Dienstag, 18. Mai 2010, wird Max Mannheimer, einer der letzten Überlebenden des Holocaust, das Max-Planck-Gymnasium Heidenheim besuchen und vor den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9 und 12 über sein Leben sprechen.

Mannheimer, der im Februar 90 Jahre alt wurde, ist seit 24 Jahren als Zeitzeuge unterwegs, hält Vorträge und erzählt von der Vergangenheit.  Für die Schülerinnen und Schüler der Schulstufen 9 und 12 ist die Behandlung des Nationalsozialismus wichtiger Bestandteil des Geschichtsunterrichts. Um diese Zeit anschaulicher zu gestalten, aber auch anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau und dem Ende des Zweiten Weltkrieges, hat sich die Fachschaft Geschichte entschlossen, den jüdischen Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer an das MPG einzuladen.

Die Lebensgeschichte von Max Mannheimer sucht Vergleichbares. Mit Abschluss der Schule arbeitete er in einem kleinen Kaufhaus. Nach der Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen floh die Familie in das noch unbesetzte Ungarisch Brod, ehe auch dort die Truppen einmarschierten. Am 31. Januar 1943 wurde Mannheimer mit seinen Eltern, seinen Schwestern und seinen Brüdern deportiert – zuerst nach Theresienstadt.

Max Mannheimer wurde von Auschwitz nach Warschau und folgend nach Dachau verschleppt. Auf einem Evakuierungstransport wurde er am 30. April 1945 bei Seeshaupt befreit. Der hagere Mann wog gerade noch 37 Kilogramm, war an Typhus erkrankt. Sein Bruder und er überlebten den Holocaust – seine Familie und seine erste Frau Eva wurden ermordet. Nach der Lazarett-Entlassung verließ Mannheimer Deutschland. Er schwor sich, nie wieder deutschen Boden zu betreten. Jedoch verliebte er sich in eine Deutsche, Elfriede Eiselt, seine zweite Frau, und kehrte zurück.

Seit 1988 ist Mannheimer Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau. Seine aufgeschriebenen Erinnerungen sind in dem Band „Spätes Tagebuch“ erschienen und wurden als erster Band der Dachauer Hefte 1985 bekannt. Ein Film mit dem Titel „Der weiße Rabe – Max Mannheimer“ hatte 2009 Premiere.


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