Max-Planck-Gymnasium

Kleine Geschichte des Max-Planck-Gymnasiums

Am 14. Juni 1966 stellte der Gemeinderat Heidenheim einen Antrag auf ein eigenständiges Progymnasium, da die bisher nur in die Olgaschule ausgelagerten Klassen des Hellenstein-Gymnasiums in der bisherigen Weise nicht mehr zu führen waren. Dem Antrag des Gemeinderates wurde stattgegeben und so begann am 21. Februar 1968 die Geschichte des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) unter dem einfachen Namen Progymnasium Heidenheim. Der Name Max-Planck-Gymnasium wurde später nicht nur wegen seiner Verbindung zu den Naturwissenschaften übernommen, sondern weil unter dem Namen Max-Planck-Institutionen auch Einrichtungen der Geistesgeschichte bekannt sind.
MPG-Kollegium
1982
Die drei ersten Schulleiter vom MPG
26. Juli 2000
Abischerz
1982
Schmuddelecke
1998
Schulleiter Spielkamp
1985
MPG-Sportshau 1997
Karl-Rau-Halle
1969/70 wurde der provisorische Spielplatz der Olgaschule mit einem Basketballspiel Schüler gegen Lehrer eingeweiht. Dieses verstärkte nicht nur das Lehrer-Schüler-Verhältnis, sondern war auch der Beginn einer Erfolgsgeschichte der Basketballmannschaften des MPGs. Drei Jahre war das MPG unter der Leitung von Dr. Friedrich Franck in der Olgaschule. Im Sommer 1971 zog es dann endlich in die frei gewordenen Räume der Albert-Schweitzer-Realschule am unteren Galgenberg.
Das MPG war nun eine Vollanstalt und im Frühjahr 1972 fand das erste Abitur statt. Trotz Raumnot vergrößerte sich die Schule immer mehr. Um die mittlerweile 16 Klassen, bestehend aus 497 Schülern und einem 22-köpfigen Kollegium unterzubringen, benötigte man die fünf Pavillons, welche ursprünglich für eine Grundschule geplant waren. Obwohl diese nur provisorisch gedacht waren, zeigten sie sich sehr langlebig. Das Gründungkollegium bestand aus: Dr. Friedrich Franck, Erich Brauchle, Oswald Brozio, Dieter Dissinger, Ernst Drexler, Karl-Heinz Eiberle, Hanne Gaiser, Veit Günzler, Eva Haage, Gerhard Hahne, Hans-M. Hartmann, Rolf Müller, Martin Neuner, Heinz Ohler, Klaus Protscher, Erich Ott, Helga Röll, Wolfgang Schmieg, Margarete Schnabel, Peter Stoffel, Alice Walter und Hans Walter.
Die Eltern spielten für das MPG von Anfang an eine große Rolle. Die Elternarbeit und die ,,Vereinigung der Freunde des MPG“ kümmerten sich um musische Arbeitsgemeinschaften, Studienfahrten, Ausflüge und starteten Verschönerungsaktionen der Klassenzimmer. Außerdem gab es das Lehrer-Eltern-Seminar und Elternstammtische. Gründungsdirektor Dr. Friedrich Franck, selber leidenschaftlicher Naturwissenschaftler, war von Anfang an klar, dass seine Schule ein naturwissenschaftliches Gymnasium werden sollte. Seine besondere Liebe zur Geologie ist bis heute, in der von ihm gestifteten Geologiesammlung, welche zwischen Haupt- und Fachbau ausgestellt ist, sichtbar.

Um eine Einseitigkeit zu vermeiden, konzentrierte sich das MPG jedoch von Anfang an auch auf den Sport. So wurde 1972 unsere Turnhalle erbaut. Diese stellte jedoch noch keinen ausreichenden Zustand für den Sportunterricht dar und so setzten sich die Eltern und Lehrer jahrelang für den Bau einer Freiluftsportanlage ein, welche letztendlich 1980 in Betrieb genommen werden konnte. Zu den Sportarten wie Handball und Basketball kamen nun nach und nach viele weitere dazu (wie etwa Tennis, Fechten und moderner Fünfkampf). 

1995 war die bauliche Entwicklung des MPGs abgeschlossen, nachdem 1977 erst der Anbau im Süden und später der Anbau an den Fachbau im Norden die Pavillons nach und nach verschwinden ließ. Nur der Pavillon 1 blieb für die Fechter noch erhalten. Aber auch seine Tage waren gezählt, da das heutige Fechtzentrum schon in Planung war, um die schlechten Trainingsbedingungen des Leistungszentrums endgültig zu beheben. Somit war das Platzproblem endlich auch aus langer Sicht gesehen gelöst. Der Anbau an den Fachbau war für das MPG ein langersehnter Wunsch, welcher endlich in Erfüllung ging. Der erste Spatenstich für den nördlichen Anbau wurde deshalb von einer kleinen Feier und einer Rede des damaligen Oberbürgermeister Hornung begleitet. In dem Anbau befinden sich neben 13 Klassenzimmern Fachräume für Musik und Kunst.

Nicht nur räumlich entwickelte sich das MPG weiter, es legte auch sehr großen Wert auf internationale Kontakte. Seit 1976 findet am MPG jedes Jahr ein Frankreichaustausch nach Dinan statt. Hier haben die Schüler der neunten Klasse die Möglichkeit, zwei Wochen lang Frankreich und seine Sprache besser kennenzulernen. 1984 kam der USA-Austausch hinzu. In einem dreiwöchigen Austausch haben Schüler der zehnten Klasse die Chance, die Grove-City-Highschool zu besuchen und den Bundesstaat Ohio zu erkunden. Besonders der anschließende viertäge Aufenthalt in New York ist eine beeindruckende Erfahrung.

Die „Schüler-Ingenieur-Akademie“ (SIA) steht für ein Kooperationsmodell von Schule, Hochschule und Wirtschaft und wurde 1999 von der MPG-Lehrerin Marianne Gerny und ihrem Mann sowie Prof. Herbert Bauer (FH Aalen) und Klaus Wolf (Fa. Voith) ins Leben gerufen. Marianne Gerny erhielt dafür 2010 das Bundesverdienstkreuz. SIA konnte in Baden-Württemberg flächendeckend eingeführt werden. Das Modell fördert nicht nur naturwissenschaftlich-technisch interessierte Schüler, sondern eröffnet auch neue berufliche Zukunftsperspektiven im Bereich der Ingenieurswissenschaften.

Das Max-Planck-Gymnasium bietet außerdem als einziges Gymnasium der Region einen bilingualen Zug für sprachlich interessierte und begabte Schüler an. Seit 1999/2000 kann man sich für einen bilingualen Unterricht entscheiden, in dem dann die Fächer Biologie, Erdkunde und Geschichte nach und nach in englischer Sprache unterrichtet werden. Über den Englischunterricht hinaus kann man so einen sehr engen Bezug zur englischen Sprache und Kultur bekommen. Zitat eines Schülers: „Durch den bilingualen Zug habe ich später viele Vorteile in Beruf und Leben. Konversationen und das Schreiben fallen mir deutlich leichter als manch anderen ohne diese zusätzlichen Englisch-Stunden“.

Seit 2001 ist das MPG „Partnerschule für Europa“, verliehen von der damaligen Kultusministerin Dr. Annette Schavan. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die Schule als MINT-Zentrum (und als zweite Schule in Baden-Württemberg) zertifiziert. Das naturwissenschaftliche Profil bedeutet am MPG eine vertiefte Ausbildung in Mathematik und den Naturwissenschaften. Der Verein MINT-EC hat das Ziel, die Unterrichtsqualität in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an deutschen Gymnasien zu verbessern. Dafür stellt der Verein logistische Unterstützung und finanzielle Mittel zur Verfügung.

Image
Seit 2005/2006 kann man sich am MPG in der Oberstufe für ein längerfristiges Projekt namens Business@school entscheiden. Business@school bietet die Möglichkeit, schon früh einen Einblick in ein großes Unternehmen und das Wirtschaftsleben ganz allgemein zu bekommen. In diesem Projekt wird man unter anderem von Mitarbeitern der Fa. Voith betreut, die über ein ganzes Jahr hinweg Ansprechpartner und Betreuer für die Schülerinnen und Schüler bereitstellt.
Unter der Führung von Dieter Herrlinger und Karl Lugert, die Business@school seit Anfang an tatkräftig unterstützen, feierte das Max-Planck-Gymnasium schon zahlreiche Siege und Erfolge.

Herr Spielkamp hat sich von 1979 bis 2000 dafür eingesetzt, dass für Schüler eine weitere Wahlmöglichkeit besteht. Das ohnehin schon ausgezeichnete Sprachprofil des MPG konnte dann schließlich im Jahr 2007 durch Frau Freybote um einen eigenen sprachlichen Zug ergänzt werden. Wählt man das Sprachprofil, bekommt man zusätzlich zu den Fremdsprachenfächern Englisch und Französisch noch Unterricht im Fach Latein hinzu. Das vielseitige Angebot am Max-Planck-Gymnasium wird bereits durch unsere Schulklassen genutzt. Diese freuen sich auch über ganz sanierte Biologiesäle, sowie eigens für die Fremdsprachen und die Naturwissenschaften eingerichtete Räume, die allesamt mit neuer Technologie ausgestattet sind. Weitere Sanierungen sind bereits zu Gange. Ein modernes und freundliches Ambiente sorgt im MPG für eine angenehme Wohlfühl- und Lernatmosphäre.

Aktuell werden circa 500 Schüler von etwa 50 Lehrern unterrichtet.

Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Seemann, Herrn Lugert und Herrn Kosnopfel für die Bereitstellung zahlreicher Materialen und Informationen bedanken, ohne die diese Arbeit nicht möglich gewesen wäre.