Max-Planck-Gymnasium

Gelebte Geschichte am MPG

Ein großes Privileg wurde den Schülerinnen und Schülern der beiden 4-stündigen Geschichtskurse und eines 2-stündigen Kurses der KS2 am 14.11.13 zuteil. Der am 31.01.1925 geborene Walter Junginger trat als Zeitzeuge der NS-Zeit auf und stand im Anschluss an seinen Vortrag den geschichtlichen Fragen des interessierten Publikums Rede und Antwort.

Der 88-jährige Urgroßvater der Schülerin Franziska Bosch aus der Kursstufe 2 erzählte den Zuhörern von zahlreichen Erlebnissen während seiner Kindheit und frühen militärischen Erziehung, die bereits  für junge Buben im Dritten Reich in der Hitlerjugend obligatorisch war. Als Freiwilliger meldete sich Herr Junginger für den Wehrdienst und war im Laufe des 2. Weltkrieges an verschiedenen Kriegsschauplätzen im Einsatz. Dabei wich seine anfängliche Kriegseuphorie sehr schnell einer Abscheu vor den militärischen Schrecken, die der weitere Kriegsverlauf mit sich brachte.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von den zahlreichen Begebenheiten während seines  Einsatzes in der Wehrmacht , in denen Herr Junginger nur „om a häärle“ dem Tod entkam und deshalb nach Kriegsende als einer der Wenigen lebend und unversehrt nach Steinheim zurückkehrte.

Im Anschluss an die spannenden Ausführungen über seine  Zeit im Nationalsozialismus ging Herr Junginger in seinem kurzweiligen Vortrag auch noch auf unterschiedliche Entbehrungen der Nachkriegszeit und seine Jagdleidenshaft ein.  Eindrucksvoll machte er so seinen Zuhörern anschaulich deutlich, wie dankbar er ist, in der heutigen Zeit leben zu dürfen.

Das MPG bedankt sich nochmals herzlich bei Herrn Walter Junginger.